Mehr Sonnenstrom für Esslingen!

Die neu gegründete Regionalgruppe Esslingen der Teckwerke Bürgerenergie will konkret die Energiewende vor Ort, vor allem Privatpersonen und Gewerbetreibende dabei unterstützen, mehr Photovoltaikanlagen auf Esslingens Dächer zu installieren, denn es gibt ein großes Potenzial für PV in unserer Stadt. Mit den Teckwerken haben wir kompetente Unterstützung um mehr Tempo in den PV-Ausbau zu bringen.

Fünf Aktive von den Parents for Future und dem Bündnis für Klimagerechtigkeit Esslingen schlossen sich zusammen und organisieren seit 2021 Energieabende mit Vorträgen rund um das Thema Photovoltaik. Darüber hinaus laden sie zu Solarspaziergängen ein bzw. sind mit einem Balkonsolarmodul auf der Straße wie zum Beispiel beim Klimafest, um über Balkonkraftwerke zu informieren.

Es besteht aber weiterhin erheblicher Beratungsbedarf. „Wo lohnt sich eine Anlage?“ „Sollte man den Strom einspeisen oder besser einen eigenen Speicher installieren?“ All diese Fragen beantworten seit Anfang März die qualifizierten Berater der Teckwerke Regionalgruppe Esslingen in den Räumen der Klimaschutzagentur.

Interessierte in Esslingen haben damit Ansprechpartner vor Ort, sie können sich an die Regionalgruppe wenden und dann „schnell in die Gänge kommen und PV-Anlagen bauen lassen, an denen sich Bürger:innen beteiligen können“, wie Kerstin Schmid von den Teckwerken erklärt. Die Energiegenossenschaft verkauft zwar selbst keine Anlagen, aber sie hilft bei Bau, Finanzierung und Betrieb. Und sie berät Hauseigentümer oder Gewerbetreibende, die eine PV-Anlage betreiben und den Strom einspeisen oder verbrauchen möchten. Ebenso sind „Mieterstrom“ – also die Pacht von Dachflächen für die Stromerzeugung – oder die Bündelung von Anlagen ein Thema. „Wir entwickeln Konzepte mit den Dachbesitzern“, so Pedro da Silva, Vorstand der Teckwerke. Besonders gesucht sind große Dächer mit mehr als 100 Quadratmetern.

Gerne können Sie sich uns anschließen, wenn Sie mitarbeiten wollen oder zu unseren Energieabenden eingeladen werden wollen: energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de

Unser nächstes Treffen ist am Dienstag, 21. März um 19 – 21 Uhr im Mehrgenerationenhaus Esslingen, Weilstr. 8.

Unser Schwerpunktthema an diesem Abend lautet: „Eigener Solarstrom vom Balkon“. Frank Flatten gibt Auskunft und beantwortet Ihre Fragen.

Kontakt: Ulrike Bär, mobil: 0172 7717253

Ein differenzierter Blick auf die Heizungsfrage

Von Steffen Petruch

Die neuen Regelungen für 65% Erneuerbare Energien beim Heizungstausch seien ein Verbot für Gas- und Ölheizungen, wurde in einigen Medien berichtet. Das ist falsch: es gibt kein Verbot! Ziel der Regelung ist die Abkehr von fossilen Energieträgern und unserer Importabhängigkeit. Durch das Gesetz soll eine sichere, preisstabile und klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland aufgebaut werden.

Das sind die Regelungen:
• Weiterbetrieb aller bestehender Heizungen und deren Reparatur sind möglich!
• Neue Öl-/Gasheizungen können mit „grünen Gasen“ oder Biomasse weiterbetrieben werden.
• Der Austausch sehr alter Kessel ist längst Gesetz, bis 2031 sollen nur Ausnahmen wegfallen! Heizkessel sind nach 35 Jahren technologisch veraltet.
• Es gibt Ausnahmeregelungen (Heizungsdefekt), pragmatische Übergangslösungen und Übergangsfristen (z.B. für Fernwärmeanschluss), sowie Härtefallregelungen und Förderungen.
• Es geht um Effizienz und die Nutzung Erneuerbarer Energien!

Sogar im Winter haben wir 20-80% erneuerbaren Strom. Eine Wärmepumpe macht aus Strom 3 bis 4 Mal soviel Wärme! Damit reduziert eine Wärmepumpe die Abhängigkeit von fossilen Energien ganz erheblich, selbst wenn der Strom nur teilweise regenerativ erzeugt wurde.

Schade, dass über eine sinnvolle Lösung oft so schlecht berichtet wird und damit die Wärmewende behindert wird!
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Steffen Petruch hat Public Management und Politik in Bern, Lausanne und Potsdam studiert (Abschluss M.A.) und arbeitet als Projektmanager im kommunalen Klimaschutz

#TomorrowIsTooLate – Globaler Klimastreik am 3.3. in Esslingen

Zusammen mit den Fridays for Future Esslingen gehen wir am 3.3. auf die Strasse.

Treffpunkt ist der Esslinger Bahnhofsplatz
Freitag, 3. März, 15 Uhr

Wir fordern, dass Deutschland das Pariser Klimaabkommen einhält, es ist eine verbindliche internationale Vereinbarung und damit geltendes Recht!
In Baden-Württemberg wurde die Landesregierung erfolgreich verklagt, ihr eigenes Klimaschutzgesetz einzuhalten. Die Landesregierung hat reagiert, nach der Neufassung des Gesetzes sollen solche Klagen nun nicht mehr möglich sein.
Auch in Esslingen sind wir nicht auf einem guten Weg. Wenn wir so weitermachen wie bisher, verbrauchen wir unser Budget an Treibhausgasen viel zu früh. Wir tragen dann zu einer erheblichen Erwärmung unserer Erde bei. Viele Menschen werden hungern müssen, Städte werden durch den Anstieg der Weltmeere unbewohnbar werden.

Kommt alle, denn morgen ist zu spät!

Treffen der Energiegruppe am 17.1.23

Die Energiegruppe der Parents for future und des Klimagerechtigkeitsbündnisses laden herzlich ein zum nächsten Energieabend am 17.01. von 19 – 21.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus in der Pliensauvorstadt, Weilstrasse 8.

Bei uns steht das Thema „Photovoltaik – Sonne auf Esslingens Dächer“ im Mittelpunkt. Wir haben das Ziel den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen um die Energiewende in Esslingen schneller voran zu bringen.

Themen an diesem Abend werden unter anderem sein: „Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren – sinnvoll oder nicht?“ sowie „Aspekte zum Selbstbau von Dachanlagen“. Wir planen weitere Aktionen wie z.B. den nächsten Solarspaziergang und suchen Hausbesitzer:innen, die ihre Erfahrung weiter geben wollen. Unsere Bürgersolarberater beantworten Ihnen gerne Ihre ersten Fragen rund um das Thema PV auf Dach und Balkon.
Gerne wollen wir auch mehr werden und laden alle Interessent:innen herzlich ein, dabei zu sein.

Um besser planen zu können, bitten wir um Anmeldung per Mail an: energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de

2023 – und der Countdown läuft!

So steht’s also Ende 2022: wir haben zu wenig Erfolg mit der CO2-Minderung und die aktuellen Anstrengungen reichen nicht für das 1,5 Grad-Ziel!

(C) Volker Quaschning und Bernhard Siegel, 12/2022

„Die CO2-Bilanz beim Verkehr ist einfach unbefriedigend … Ein Hauptproblem: Dass die Menschen auch für kurze Wege das Auto benutzen. Dafür braucht man oft nicht mal einen Bus, man könnte einfach zu Fuß gehen.“

Das sagt OB Klopfer im Gespräch mit der EZ.

Danke für diese klaren Worte, jetzt fehlen nur noch die Taten.

Esslingen hat keine Eile beim Klimaschutz …

Nein, die Mehrheit des Gemeinderats hat die Dringlichkeit nicht gesehen, die wir vor dem Rathaus dargestellt haben. Auch wenn viele Städte rings um uns 2030 oder 2035 klimaneutral sein wollen, für Esslingen reicht 2040! Der OB warb eindringlich dafür, mehr Zeit zu bekommen, „unrealistisch“ sei 2035.
Wir sehen das anders: Klimaneutralität 2035 ist Ausdruck für Verantwortung für eine lebenswerte Welt. Damit hätte der Gemeinderat für eine nachhaltige Zukunft gestimmt, bei allen künftigen Entscheidungen hätte der Klimaschutz Priorität gehabt, zügig müsste es gehen und die Stadtgesellschaft müsste sich ins Zeug legen, das hätte die Stadtgesellschaft in Bewegung gebracht. Mit so einer Richtungsentscheidung hätte die Verwaltung auch ambitionierte Vorlagen machen können. Nein, die Mehrheit des Gemeinderats wollte das nicht, darunter auch OB Klopfer.
Schade, Esslingen, Chance verpasst, weiter also im Dämmerschlaf in eine überhitzte Welt?
Wir werden beobachten, ob die Verwaltung in den nächsten Monaten ihre Hausaufgaben erledigt, die Massnahmen in ihrem Konzept zu priorisieren. Wird die Stadtverwaltung weiterhin jahrealte Daten präsentieren und Prognosen als Erfolg verkünden? Das ist unsere Aufgabe als Stadtgesellschaft!
Das Bündnis für Klimagerechtigkeit trifft sich wieder am 16.1.23 um 19 Uhr, diesmal im MGH in der Pliensauvorstadt. Dazu laden wir ganz herzlich ein!

Video unserer Veranstaltung zum Integrierten Klimaschutzkonzept

Klimaschutz ist vielen Esslingern wichtig! 38 davon war es wert, bei kaltem Wetter in die vhs zu kommen, zuzuhören und mitzudiskutieren.
Steffen Petruch und Steffen Tame gaben Lesehilfe und ordneten Zahlen ein. Dabei war ihnen besonders wichtig, welche Massnahmen das IKK vorsieht, wie die weiteren Entscheidungsprozesse im Gemeiderat sind und wie die Bürgerschaft mitwirken kann. Wir haben einen Mitschnitt der Veranstaltung produziert, der auf unserem Youtube-Kanal
https://www.youtube.com/@klimagerechtigkeit-esslingen zu finden ist.

Jetzt können Sie aktiv werden! Wenn Sie möchten, dass Esslingen 2035 klimaneutral wird, dann können Sie eine E-Mail an den Gemeinderat schreiben. Klicken Sie auf den Link. Dann sollte sich Ihr Mailprogramm öffnen. Sie können den Textvorschlag vor dem Absenden nach Ihren Wünschen anpassen.

Und Sie können noch mehr für den Klimaschutz tun:

  • Zeigen Sie Ihr Interesse am IKK und besuchen Sie die Gemeinderatssitzung am Montag, den 19.12. um 16 Uhr im Alten Rathaus
  • Schreiben Sie einen Leserbrief für die Esslinger Zeitung
  • Stärken Sie das bürgerschaftliche Engagement für den Klimaschutz, indem Sie sich in einer unserer 15 Mitgliedsgruppen engagieren
  • Kommen Sie zu unserem nächsten Treffen am Montag, den 16.1.23 von 19- 21 Uhr im Forum für Bürgerengagement, Schelztorstraße 38, Esslingen
  • Bleiben Sie informiert: abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter
  • Folgen Sie uns auf Facebook

Vielen Dank an alle, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben, vor allem an die Volkshochschule Esslingen für die Gastfreundschaft in Ihren Räumen!

Das neue Klimaschutzkonzept – Infoveranstaltung am 12.12. 19 Uhr

Am 19.12.22 sollen die Esslinger Stadträtinnen und Stadträte über das zukünftige Klimaschutzkonzept abstimmen. Das Bündnis für Klimagerechtigkeit informiert am Montag den 12.12. über die Inhalte und lädt zum gemeinsamen Gespräch in die Esslinger vhs ein.

„Wir haben uns mit dem fortgeschriebenen Klimaschutzkonzept eingehend befasst und wollen interessierten Menschen gerne davon erzählen und mit ihnen diskutieren“ sagt der Energieexperte des Bündnis für Klimagerechtigkeit Steffen Petruch. Gerade weil der Weg zur Klimaneutralität so herausfordernd sei, brauche es das Fachwissen und das Engagement vieler Menschen in Esslingen. Gemeinderat und Verwaltung seien die entscheidenden Weichensteller, sie könnten es aber nicht allein schaffen.

Die Veranstaltung findet statt am Montag, den 12.12.22, 19-21 Uhr in der Volkshochschule, Mettinger Str. 125, Raum 1.07.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Und so können Sie selbst aktiv werden: schreiben Sie eine E-Mail an den Gemeinderat (Sie können den Textvorschlag nach Ihren Wünschen anpassen).

Jetzetle: das integrierte Klimaschutzkonzept ist da!

OB Klopfer hatte es für die Gemeinderatssitzung am 21. November angekündigt, aber die Fraktionen meldeten an, dass nicht nur beschliessen wollten, sondern vorher auch diskutieren. Verständlich!
Am vergangenen Freitag gegen 14 Uhr ist das IKK erschienen, als Vorlage für die ATU-Sitzung am 30.11. und zusammen mit den priorisierten Maßnahmen und dem Maßnahmenkatalog im Rathausinformationssystem.
Na denn: viel Spass beim Lesen!

OB vertröstet bei der Einwohnersprechstunde, sobald es um Klimaschutz geht

„Die Fragen dürfen sich nicht auf die Tagesordnungspunkte der aktuellen Sitzung beziehen, denn die Beratung bzw. Debatte dazu sollte nicht vorweggenommen werden.“ – So weit, so sinnvoll.
Aber weder Klimaschutz noch Artenschutz standen bei der Gemeinderatssitzung am 17.10.22 auf der Tagesordnung, dennoch: meistens vertröstete OB Klopfer auf die Gemeinderatssitzung am 21.11.
Mal ein Rückblick: 2010 hatte sich Esslingen mit seinem integrierten Klimaschutzkonzept verpflichtet, seinen CO2-Ausstoss bis 2020 um 25% zu reduzieren. Dieser Plan liegt inzwischen in der Vergangenheit, dennoch gehen die vorgelegten CO2-Berichte nur bis 2015, die Daten für 2016 – 2018 waren im Frühjahr 2021 nicht veröffentlicht und sind wohl bis heute nicht fertig.
Esslingen hat zwar seit Jahren eine Klimaschutzbeauftragte, die Klopfer per 1.1.22 zur Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz hochgestuft hat. Aber obwohl ihm Dr. Walther direkt unterstellt ist, wollte er eine Frage nach den Erfolgen nicht beantworten. Muss es reichen, dass wir uns an Ziegers Leuchtturmprojekt „Neue Weststadt“ freuen, wo im ganzen Land eingekaufter regenerativer Strom in Wasserstoff gewandelt wird und zurück? OB und Stabstelle scheinen zu hoffen, dass plötzlich die Industrie was realisiert – dann kommen wir ganz gross raus!

Man könnte doch Schritt für Schritt vorgehen:
1. Klimabericht fertigstellen und feststellen: wo stehen wir denn?
2. Feststellen, was 65% CO2-Reduktion bis 2030 und CO2-Neutralität bis 2040 für Esslingen bedeuten.
3. Beschliessen, welche Massnahmen wir ergreifen müssen, um diese Ziele zu erreichen.
4. Nach einem Jahr evaluieren und zurück zu Punkt 3, ggf. mit angepassten Massnahmen.

Wär das was?