Flandernhöhe: viel graue Energie da oben!

Als graue Energie bezeichnet man die Energiemenge, die für Bau, Transport und Entsorgung eines Gebäudes aufgewendet werden muss. Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes sollte daher nicht nur der laufende Energiebedarf für den Betrieb, sondern auch die in den Mauern des Gebäudes gebundene graue Energie berücksichtigt werden. Häufig überwiegt der Anteil an grauer Energie den Anteil der während des Betriebs eines Gebäudes eingesetzten Energie.

Unter diesem Aspekt haben sich die Esslinger Architects for Future mit dem vorgeschlagenen „Planungswettbewerb“ für die Flandernhöhe befasst und fordern die Stadtverwaltung nun auf, den Ausschreibungstext nachzubessern.

Aber selbst wenn der Ausschreibungstext bestehen bliebe, muss sich die Stadt Esslingen ja an ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele halten. Die Teilnehmer:innen im Werkstattverfahren können also nicht einfach den elegantesten Vorschlag auswählen, sondern müssen Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen.

Foto: Markus Binder, Architects for Future Esslingen

„Heizungsgesetz“ – Pflichten und Chancen

Kaum ein anderes Gesetz hat im vergangenen Jahr für vergleichbar viel
Aufregung gesorgt wie das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), besser
bekannt als „Heizungsgesetz“. Ziel des Gesetzes ist es, den Umstieg auf
erneuerbare Energien beim Heizen und damit den Klimaschutz voranzubringen.
Was sieht das GEG im Einzelnen vor?
Welche Förderungen gibt es und wo beantragt man sie?

Diese und weitere Fragen beantwortet die Klimaschutzagentur des
Landkreises Esslingen in Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe Esslingen der Teckwerke Bürgerenergie am 18.06.24 um 19 Uhr im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus in der Pliensauvorstadt, Weilstr. 8

Wir bitten um Anmeldung unter: energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de
Der Eintritt ist frei.

Reaction-Video von Steffen Petruch zum Vortrag von OB Matthias Klopfer in der Hochschule Esslingen

Esslingens OB Matthias Klopfer hat am 6. Juni 2023 im Rahmen des Studium Generale der Hochschule Esslingen einen Vortrag mit dem Titel „Best Practice – Energiewende am Beispiel der Stadt Esslingen“gehalten, den man sich auf Youtube anschauen kann.

Hier antwortet Steffen Petruch dem Oberbürgermeister per Video

6.6. Best Practice – Energiewende am Beispiel der Stadt Esslingen

Und hier ein Hinweis auf eine Veranstaltung im Rahmen des Studium Generale. Der Esslinger OB Klopfer spricht über die Energiewende in Esslingen:

https://www.hs-esslingen.de/news/termine/termin/news/studium-generale-mit-ob-klopfer/

Die Veranstaltung findet hybrid statt, eine Anmeldung ist erforderlich.
Etwas mehr Information gibt es hier:

https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/GGUXS

Ein differenzierter Blick auf die Heizungsfrage

Von Steffen Petruch

Die neuen Regelungen für 65% Erneuerbare Energien beim Heizungstausch seien ein Verbot für Gas- und Ölheizungen, wurde in einigen Medien berichtet. Das ist falsch: es gibt kein Verbot! Ziel der Regelung ist die Abkehr von fossilen Energieträgern und unserer Importabhängigkeit. Durch das Gesetz soll eine sichere, preisstabile und klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland aufgebaut werden.

Das sind die Regelungen:
• Weiterbetrieb aller bestehender Heizungen und deren Reparatur sind möglich!
• Neue Öl-/Gasheizungen können mit „grünen Gasen“ oder Biomasse weiterbetrieben werden.
• Der Austausch sehr alter Kessel ist längst Gesetz, bis 2031 sollen nur Ausnahmen wegfallen! Heizkessel sind nach 35 Jahren technologisch veraltet.
• Es gibt Ausnahmeregelungen (Heizungsdefekt), pragmatische Übergangslösungen und Übergangsfristen (z.B. für Fernwärmeanschluss), sowie Härtefallregelungen und Förderungen.
• Es geht um Effizienz und die Nutzung Erneuerbarer Energien!

Sogar im Winter haben wir 20-80% erneuerbaren Strom. Eine Wärmepumpe macht aus Strom 3 bis 4 Mal soviel Wärme! Damit reduziert eine Wärmepumpe die Abhängigkeit von fossilen Energien ganz erheblich, selbst wenn der Strom nur teilweise regenerativ erzeugt wurde.

Schade, dass über eine sinnvolle Lösung oft so schlecht berichtet wird und damit die Wärmewende behindert wird!
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Steffen Petruch hat Public Management und Politik in Bern, Lausanne und Potsdam studiert (Abschluss M.A.) und arbeitet als Projektmanager im kommunalen Klimaschutz

ausgestrahlt! Anti-Atom-Radtour für die Energiewende

Eine rollende Demo für die Energiewende und für das Abschalten aller AKW hat .ausgestrahlt zusammen mit vielen lokalen Initiativen und anderen Umweltorganisationen organisiert. Quer durch Nord- und Süddeutschland setzen die Veranstalter ein weithin öffentlich sichtbares Zeichen gegen alle Versuche, den Atomausstieg zu kippen und die Energiewende zu sabotieren. Sie feiern die bereits erzielten Erfolge der Anti-Atom-Bewegung und weisen mit Kundgebungen und Aktionen auf die bleibenden Herausforderungen und aktuellen Atom-Konflikte hin.

Seit 13.8. ist die Tour ganz in unserer Nähe: Etappenplan

Aber ist denn Atomenergie überhaupt noch ein Thema in Baden-Württemberg? Hatten wir das nicht längst abgehakt?

Die Veranstalter erinnern uns an viel Atom-Wahnsinn:

  • Neckarwestheim: das AKW ist in Betrieb und im Gespräch für eine Laufzeitverlängerung
  • Obrigheim: seit 2007 ist hier Abbruchbaustelle mit riesigen Entsorgungsmengen
  • Phillipsburg: 4 stillgelegte Blöcke mit 398.000 Tonnen kontaminiertem Material
  • Heilbronn Vogelsang: geplant als Atomschutt-Deponie

Zum Glück gibt’s auch Kontakt mit lokalen Initiativen und einen Blick auf das Windrad bei Ingersheim – ist das alles im Grün-Schwarz-regierten BaWü?

Aber wir haben in Baden-Württemberg doch mit der Atommüll-Endlagersuche gar nichts mehr zu tun, oder? Doch, haben wir: schaut man bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung sind wir genauso mittendrin wie alle anderen.

Die Radler:innen wollen zeigen: die Atomwirtschaft war ein Irrweg, der die Menschheit noch 1.000.000 Jahre beschäftigen wird, Kohle und Gas sind keine Lösung (hallo nach Altbach!) … Die Zukunft ist erneuerbar!

Gehen dann die Lichter aus? Nein, zunächst mal exportieren wir weniger Strom, z.B. nach Frankreich, wo viele AKWs wegen Niedrigwasser gerade nicht laufen.

Am Sonntag, 21.8. fährt um 8:24 die Bahn direkt nach Besigheim, wo wir – vielleicht nach einem Kaffee – um 10 Uhr die Anti-Atom-Radtour verstärken können.

Wer also Flagge zeigen will für die Energiewende, kann sich sehr komfortabel hier anmelden.

Einladung zum Energieabend am 16.08.

Am Dienstag 16.08.2022 von 19 – 21 Uhr trifft sich die Energiegruppe im Bündnis für Klimagerechtigkeit in Mehrgenerationenhaus, Weilstraße 8, Esslingen.
Alle Mitstreiter:innen für die Energiewende mit ihren Erfahrungen und ihrem Engagement sind herzlich willkommen!
Gern gesehen ist aber auch, wer nur einfach reinschauen und sich informieren will.

Die Sonne lacht über dem ersten Esslinger Solarspaziergang

Wie bekommen wir die Energiewende hin? Wie schnell können wir unsere Dächer solarisieren? Was ist ein „Balkonkraftwerk“? Wieviel kann ich mit einem Solardach sparen? Lohnt sich das überhaupt? Wie geht das mit dem Speichersystem? Bleibt genug Strom für mein E-Auto?
Unter dem Motto: „Esslingen wird klimaneutral, wenn wir alle mitmachen“ organisierte die Energiegruppe des Klimagerechtigkeitsbündnisses und der Parents for Future am 09.07. einen Solarspaziergang auf dem Zollberg. Drei Hausbesitzer, die eine Solaranlage auf dem Dach haben oder ein Balkonkraftwerk berichteten über ihre Erfahrungen und unsere Bürgersolarberater waren dabei und gaben ihr fachkundiges Wissen weiter. Eine der PV-Anlagen ist schon fast 20 Jahre alt, ein andere erst zwei – zufrieden waren beide Solarstromnutzer! Zum Schluss gabs auch noch theoretisches Wissen und einen regen Austausch unter allen Beteiligten im Garten eines Hausbesitzers.
Nun überlegen wir, einen Solarspaziergang in einem anderen Stadtteil zu organisieren.
Ein nächstes Treffen der Energiegruppe findet am 19. Juli um 19 Uhr im Bürgerforum, Schelztorstrasse 38, Esslingen statt.
Neugierige sind herzlich willkommen. Um besser planen zu können bitten wir um Anmeldung unter energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de

Erster Vernetzungsabend für die Esslinger Energiewende

Überaus informativ war unser virtueller Wandelstadtnetzwerkabend am Freitag, 4.3., und jetzt? Das Bündnis für Klimagerechtigkeit Esslingen und die parents for future hatten deshalb für den 29.3. zu einem weiteren Austausch eingeladen und rund 20 Personen kamen mit Fragen:

  • wie kompliziert ist der Einstieg in die solare Energieerzeugung mit einer Balkonsolaranlage?
  • wir wohnen in einem Haus mit Eigentumswohnungen, welche Möglichkieten gibt es, damit wir eine Solaranlage aufs Dach bekommen?
  • wie sieht die Abwägung von Denkmalschutz und Klimaschutz aus?
  • was kann ich tun, damit Esslingen bei der solaren Stromerzeugung schneller voran kommt?

… und vieles mehr.

Spürbar war, dass vielen Bürgern das Engagement für ein klimaneutrales Esslingen viel zu langsam geht und ganz sicher werden Gemeinderat und Stadtverwaltung in nächster Zeitung Ermutigung erfahren, damit es mit höchster Priorität schneller vorwärts geht!

Der nächste „Vernetzungsabend Energie“ ist am 26.4. um 19 Uhr, ebenfalls im Mehrgenerationen- & Bürgerhaus Pliensauvorstadt, danke an die Stadt Esslingen für diese angenehmen Räume!

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