6.6. Best Practice – Energiewende am Beispiel der Stadt Esslingen

Und hier ein Hinweis auf eine Veranstaltung im Rahmen des Studium Generale. Der Esslinger OB Klopfer spricht über die Energiewende in Esslingen:

https://www.hs-esslingen.de/news/termine/termin/news/studium-generale-mit-ob-klopfer/

Die Veranstaltung findet hybrid statt, eine Anmeldung ist erforderlich.
Etwas mehr Information gibt es hier:

https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/GGUXS

Kommunalwahl 2024

2024 wird der Esslinger Gemeinderat neu gewählt. Der Termin steht noch nicht fest, aber Juni 2024 ist wahrscheinlich. Uns geht es im Moment zu langsam, wie Esslingen auf dem Weg zur Klimaneutralität voran kommt.

Reichen die von der Stadtverwaltung vorgelegten Konzepte? Müsste der Gemeinderat nicht darauf drängen, dass konkrete Massnahmenpakete auf den Tisch kommen mit klaren zeitlichen Fahrplänen?
Schliesslich macht die Erderwärmung keine Pause .

Wer Interesse hat, Strategien zu entwickeln ist herzlich zum Mitdenken eingeladen. Bitte melde Dich einfach über unser Kontaktformular!

„Das Stadtticket – zum Abschuss frei gegeben?“: Bildkorrektur

In der Zwiebel haben wir einen Artikel zum Stadtticket veröffentlicht, den wir unten zitieren (kursiver Text). Eine Leserin hat uns auf unser veraltetes Bild hingewiesen. Wir möchten uns für den Fehler entschuldigen: das Stadtticket kostet seit Januar 2023 3,50 statt 3 Eur, auch das ist schon ein Schritt in die falsche Richtung, im übrigen bleibt unsere Kritik an der Abschaffung. Das sehen Sie auch so? Dann schreiben Sie doch Stadtverwaltung und Gemeinderatsmitgliedern, was Sie darüber denken!

Wie kann man nur?
Das Esslinger Stadtticket ist ein Erfolgsmodell erster Klasse. Bei 3 Euro überlegt man sich doch, ob man mit dem Bus zum Wochenmarkt fährt oder ob Benzin und Parkgebühren zusammen nicht deutlich unattraktiver sind! Und genau so soll es sein.
Das Stadtticket ist ein wichtiger Baustein für nachhaltige Mobilität in Esslingen. Es soll verführen, den Nahverkehr zu nutzen. Damit werden Esslingens Busse besser ausgelastet, es verbessert sich das Sicherheitsgefühl, was vor allem in den Abendstunden ein Rolle spielt.
Wenn der Nahverkehr attraktiv ist, kann man auch überlegen, ob man sein selten genutzes Privatauto überhaupt braucht. Dass viele Autos selten in Gebrauch sind, kann man im Winter am Schneebelag sehen, manche sind so selten genutzt, dass zwischendrin die Batterie nachgeladen werden muss, damit sie zuverlässig anspringen. Carsharing-Autos dagegen sind häufiger unterwegs und dennoch gut verfügbar. Auf erhöhten Bedarf reagieren die Anbieter und eröffnen weitere Stationen mit zusätzlichen Fahrzeugen, sofern die Stadt Esslingen Stellplätze ausweist.
Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt zwischen 10 und 20 Privat-PkWs. So gewinnen wir Platz in den Städten: für Menschen mit Gehbehinderungen, die aufs Auto angewiesen sind, für Radfahrende und Flaneure, für Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrende und für Stadtbäume, die Hitze der Stadt in Zeiten des Klimawandels erträglicher machen.

Mehr Sonnenstrom für Esslingen!

Die neu gegründete Regionalgruppe Esslingen der Teckwerke Bürgerenergie will konkret die Energiewende vor Ort, vor allem Privatpersonen und Gewerbetreibende dabei unterstützen, mehr Photovoltaikanlagen auf Esslingens Dächer zu installieren, denn es gibt ein großes Potenzial für PV in unserer Stadt. Mit den Teckwerken haben wir kompetente Unterstützung um mehr Tempo in den PV-Ausbau zu bringen.

Fünf Aktive von den Parents for Future und dem Bündnis für Klimagerechtigkeit Esslingen schlossen sich zusammen und organisieren seit 2021 Energieabende mit Vorträgen rund um das Thema Photovoltaik. Darüber hinaus laden sie zu Solarspaziergängen ein bzw. sind mit einem Balkonsolarmodul auf der Straße wie zum Beispiel beim Klimafest, um über Balkonkraftwerke zu informieren.

Es besteht aber weiterhin erheblicher Beratungsbedarf. „Wo lohnt sich eine Anlage?“ „Sollte man den Strom einspeisen oder besser einen eigenen Speicher installieren?“ All diese Fragen beantworten seit Anfang März die qualifizierten Berater der Teckwerke Regionalgruppe Esslingen in den Räumen der Klimaschutzagentur.

Interessierte in Esslingen haben damit Ansprechpartner vor Ort, sie können sich an die Regionalgruppe wenden und dann „schnell in die Gänge kommen und PV-Anlagen bauen lassen, an denen sich Bürger:innen beteiligen können“, wie Kerstin Schmid von den Teckwerken erklärt. Die Energiegenossenschaft verkauft zwar selbst keine Anlagen, aber sie hilft bei Bau, Finanzierung und Betrieb. Und sie berät Hauseigentümer oder Gewerbetreibende, die eine PV-Anlage betreiben und den Strom einspeisen oder verbrauchen möchten. Ebenso sind „Mieterstrom“ – also die Pacht von Dachflächen für die Stromerzeugung – oder die Bündelung von Anlagen ein Thema. „Wir entwickeln Konzepte mit den Dachbesitzern“, so Pedro da Silva, Vorstand der Teckwerke. Besonders gesucht sind große Dächer mit mehr als 100 Quadratmetern.

Gerne können Sie sich uns anschließen, wenn Sie mitarbeiten wollen oder zu unseren Energieabenden eingeladen werden wollen: energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de

Unser nächstes Treffen ist am Dienstag, 21. März um 19 – 21 Uhr im Mehrgenerationenhaus Esslingen, Weilstr. 8.

Unser Schwerpunktthema an diesem Abend lautet: „Eigener Solarstrom vom Balkon“. Frank Flatten gibt Auskunft und beantwortet Ihre Fragen.

Kontakt: Ulrike Bär, mobil: 0172 7717253

Ein differenzierter Blick auf die Heizungsfrage

Von Steffen Petruch

Die neuen Regelungen für 65% Erneuerbare Energien beim Heizungstausch seien ein Verbot für Gas- und Ölheizungen, wurde in einigen Medien berichtet. Das ist falsch: es gibt kein Verbot! Ziel der Regelung ist die Abkehr von fossilen Energieträgern und unserer Importabhängigkeit. Durch das Gesetz soll eine sichere, preisstabile und klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland aufgebaut werden.

Das sind die Regelungen:
• Weiterbetrieb aller bestehender Heizungen und deren Reparatur sind möglich!
• Neue Öl-/Gasheizungen können mit „grünen Gasen“ oder Biomasse weiterbetrieben werden.
• Der Austausch sehr alter Kessel ist längst Gesetz, bis 2031 sollen nur Ausnahmen wegfallen! Heizkessel sind nach 35 Jahren technologisch veraltet.
• Es gibt Ausnahmeregelungen (Heizungsdefekt), pragmatische Übergangslösungen und Übergangsfristen (z.B. für Fernwärmeanschluss), sowie Härtefallregelungen und Förderungen.
• Es geht um Effizienz und die Nutzung Erneuerbarer Energien!

Sogar im Winter haben wir 20-80% erneuerbaren Strom. Eine Wärmepumpe macht aus Strom 3 bis 4 Mal soviel Wärme! Damit reduziert eine Wärmepumpe die Abhängigkeit von fossilen Energien ganz erheblich, selbst wenn der Strom nur teilweise regenerativ erzeugt wurde.

Schade, dass über eine sinnvolle Lösung oft so schlecht berichtet wird und damit die Wärmewende behindert wird!
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Steffen Petruch hat Public Management und Politik in Bern, Lausanne und Potsdam studiert (Abschluss M.A.) und arbeitet als Projektmanager im kommunalen Klimaschutz

#TomorrowIsTooLate – Globaler Klimastreik am 3.3. in Esslingen

Zusammen mit den Fridays for Future Esslingen gehen wir am 3.3. auf die Strasse.

Treffpunkt ist der Esslinger Bahnhofsplatz
Freitag, 3. März, 15 Uhr

Wir fordern, dass Deutschland das Pariser Klimaabkommen einhält, es ist eine verbindliche internationale Vereinbarung und damit geltendes Recht!
In Baden-Württemberg wurde die Landesregierung erfolgreich verklagt, ihr eigenes Klimaschutzgesetz einzuhalten. Die Landesregierung hat reagiert, nach der Neufassung des Gesetzes sollen solche Klagen nun nicht mehr möglich sein.
Auch in Esslingen sind wir nicht auf einem guten Weg. Wenn wir so weitermachen wie bisher, verbrauchen wir unser Budget an Treibhausgasen viel zu früh. Wir tragen dann zu einer erheblichen Erwärmung unserer Erde bei. Viele Menschen werden hungern müssen, Städte werden durch den Anstieg der Weltmeere unbewohnbar werden.

Kommt alle, denn morgen ist zu spät!

Treffen der Energiegruppe am 17.1.23

Die Energiegruppe der Parents for future und des Klimagerechtigkeitsbündnisses laden herzlich ein zum nächsten Energieabend am 17.01. von 19 – 21.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus in der Pliensauvorstadt, Weilstrasse 8.

Bei uns steht das Thema „Photovoltaik – Sonne auf Esslingens Dächer“ im Mittelpunkt. Wir haben das Ziel den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen um die Energiewende in Esslingen schneller voran zu bringen.

Themen an diesem Abend werden unter anderem sein: „Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren – sinnvoll oder nicht?“ sowie „Aspekte zum Selbstbau von Dachanlagen“. Wir planen weitere Aktionen wie z.B. den nächsten Solarspaziergang und suchen Hausbesitzer:innen, die ihre Erfahrung weiter geben wollen. Unsere Bürgersolarberater beantworten Ihnen gerne Ihre ersten Fragen rund um das Thema PV auf Dach und Balkon.
Gerne wollen wir auch mehr werden und laden alle Interessent:innen herzlich ein, dabei zu sein.

Um besser planen zu können, bitten wir um Anmeldung per Mail an: energie@klimagerechtigkeit-esslingen.de

2023 – und der Countdown läuft!

So steht’s also Ende 2022: wir haben zu wenig Erfolg mit der CO2-Minderung und die aktuellen Anstrengungen reichen nicht für das 1,5 Grad-Ziel!

(C) Volker Quaschning und Bernhard Siegel, 12/2022

„Die CO2-Bilanz beim Verkehr ist einfach unbefriedigend … Ein Hauptproblem: Dass die Menschen auch für kurze Wege das Auto benutzen. Dafür braucht man oft nicht mal einen Bus, man könnte einfach zu Fuß gehen.“

Das sagt OB Klopfer im Gespräch mit der EZ.

Danke für diese klaren Worte, jetzt fehlen nur noch die Taten.

Esslingen hat keine Eile beim Klimaschutz …

Nein, die Mehrheit des Gemeinderats hat die Dringlichkeit nicht gesehen, die wir vor dem Rathaus dargestellt haben. Auch wenn viele Städte rings um uns 2030 oder 2035 klimaneutral sein wollen, für Esslingen reicht 2040! Der OB warb eindringlich dafür, mehr Zeit zu bekommen, „unrealistisch“ sei 2035.
Wir sehen das anders: Klimaneutralität 2035 ist Ausdruck für Verantwortung für eine lebenswerte Welt. Damit hätte der Gemeinderat für eine nachhaltige Zukunft gestimmt, bei allen künftigen Entscheidungen hätte der Klimaschutz Priorität gehabt, zügig müsste es gehen und die Stadtgesellschaft müsste sich ins Zeug legen, das hätte die Stadtgesellschaft in Bewegung gebracht. Mit so einer Richtungsentscheidung hätte die Verwaltung auch ambitionierte Vorlagen machen können. Nein, die Mehrheit des Gemeinderats wollte das nicht, darunter auch OB Klopfer.
Schade, Esslingen, Chance verpasst, weiter also im Dämmerschlaf in eine überhitzte Welt?
Wir werden beobachten, ob die Verwaltung in den nächsten Monaten ihre Hausaufgaben erledigt, die Massnahmen in ihrem Konzept zu priorisieren. Wird die Stadtverwaltung weiterhin jahrealte Daten präsentieren und Prognosen als Erfolg verkünden? Das ist unsere Aufgabe als Stadtgesellschaft!
Das Bündnis für Klimagerechtigkeit trifft sich wieder am 16.1.23 um 19 Uhr, diesmal im MGH in der Pliensauvorstadt. Dazu laden wir ganz herzlich ein!